Skillmanagement im Projektmanagement bezieht sich auf die systematische Identifikation, Entwicklung und Zuordnung von Fähigkeiten und Kompetenzen, die für den Erfolg eines Projekts erforderlich sind.
Skill-Management im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz: Die optimale Nutzung von Mitarbeiterfähigkeiten für den Unternehmenserfolg
von Thomas Schlereth, CEO, Can Do
Skill-Management entwickelt Mitarbeiterfähigkeiten für den Unternehmenserfolg. Es fördert starke Teams und Anpassungsfähigkeit in einer schnelllebigen Geschäftsumgebung, insbesondere in hochqualifizierten Branchen. Durch die Identifizierung und Planung der benötigten Fähigkeiten trägt Skill-Management zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen bei. Es stellt gewissermaßen die nächste Ausbaustufe des Ressourcenmanagements dar. Spezialisierte Software und künstliche Intelligenz unterstützen dabei.
Was ist Skill-Management und welche Bedeutung hat es?
In einer sich schnell entwickelnden Umgebung ist es absolut notwendig, sich ständig anzupassen.
Skill-Management oder Kompetenzverwaltung behandelt hauptsächlich die Entwicklung notwendiger Fähigkeiten von Mitarbeitenden eines Unternehmens, um die wirtschaftlichen Ziele der Firma zu erreichen. Es ähnelt grundsätzlich dem Ressourcenmanagement, in welches es auch integriert ist. Skill-Management, der Name sagt es, beschränkt sich jedoch nicht auf die verfügbare Mitarbeiterzeit, sondern hat vor allem die tatsächlich vorhandenen (oder benötigten) Fähigkeiten im Fokus.
Ein Unternehmen ist nur so stark wie die Fähigkeiten der Belegschaft, und nur starke Unternehmen können erfolgreich sein.
Insbesondere in Deutschland, wo die Wirtschaft stark von hochqualifizierten Industrien wie der Fertigungsindustrie, der Technologieindustrie und der Automobilindustrie geprägt ist, sind die Fähigkeiten der Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie über die richtigen Fähigkeiten verfügen, um in diesen Branchen wettbewerbsfähig zu bleiben.
Dies gelingt nur, wenn die Personen im Unternehmen ständig ihre Fähigkeiten verbessern; es wird hier vom „lebenslangen Lernen“ gesprochen.
Skill-Management als spezialisierte Form des Ressourcenmanagements und im Kontext dieses Aufsatzes beschreibt also, wie die entscheidenden Fragen bezüglich der Fähigkeiten im Unternehmen beantwortet werden können: Welche Skills haben wir? Welche Skills brauchen wir? Wann und in welchen Mengen benötigen wir diese?
Daraus resultieren dann unternehmerische Handlungen aus den Bereichen der innerbetrieblichen Weiterbildung, der Rekrutierung neuen Personals, der externen Personalbeschaffung und der Kapazitätsplanung.
Strategische Planung
Die strategische Unternehmensplanung formuliert Ziele, die dann in Maßnahmen, also einer strategischen Projektplanung, abgebildet werden.
In diesen Projekten ist es notwendig, den Ressourcenbedarf zu identifizieren und zu quantifizieren. Dementsprechend resultiert daraus ein zeitlicher und mengenmäßiger Bedarf an Personen mit passenden Fähigkeiten.
Diese sehr einfache Logik „aus einer strategischen Planung resultiert der Bedarf an Fachkräften“ ist aber vielen Unternehmen häufig nicht klar.
Die strategischen Visionen der Geschäftsleitung sind meistens sehr abstrakt und können kaum in Projekte gegliedert werden. Häufig besteht im oberen und mittleren Management auch keine ausreichende Projektkompetenz, um aus den strategischen Zielen auch Umsetzungsmodelle in Form von Projekten zu formulieren. Diese Lücke muss das Management als erstes schließen, um ein erfolgreiches Skill-Management im Betrieb zu etablieren.
Der erste Schritt von der theoretischen Strategie hin zu ihrer praktischen Umsetzung muss also vom Management kommen und nicht von darunter liegenden Ebenen.
Nutzen von Skill-Management
Der Nutzen von Skill-Management in den Unternehmen ist sehr umfangreich und vielschichtig, daher können hier nur einzelne Facetten beleuchtet werden. Die Grundlage allerdings ist das einfache Prinzip, dass Aufgaben durch Personen erledigt werden, die eine Ahnung von dem haben, was sie da tun. Es sind also die passenden Fachkräfte mit allen positiven Konsequenzen.
Da Fachkräfte nicht nur selten, sondern auch teuer sind, muss hier perfekt geplant und abgewickelt werden. Der primäre Nutzen des Skill-Managements ist also der effiziente Einsatz kostenintensiven Personals. Hier unterscheidet es sich auch vom reinen Ressourcenmanagement, das sich nicht so dediziert den Fähigkeiten und Qualifikationen widmet.
Durch eine gute, konkrete und strategische Planung wird der Bedarf an Fähigkeiten in der Zukunft sichtbar. Vor allem werden drohende Engpässe frühzeitig sichtbar, die dann gezielt, beispielsweise durch Qualifizierung des Personals, geschlossen werden können.
Gerade im IT-Bereich wurde in der Vergangenheit häufig der Bedarf an neuartigem Wissen durch externe Dienstleister geschlossen. Dies war eine katastrophale Entscheidung für viele Firmen, da die internen Mitarbeiter nun die „veralteten“ Dinge tun, während eine Abhängigkeit von externen Dienstleistern in den hochqualifizierten Bereichen besteht. Clevere Unternehmen machen es genau andersherum und lagern die „leichten“ Themen an externe Dienstleister aus. Dies hat wirtschaftliche Vorteile (“leichte” Themen können günstiger eingekauft werden) und behält die Schlüsselkompetenzen im Unternehmen – ein zusätzlicher Nutzen des Skill-Managements.
Ein weiterer Nutzen mit zunehmender Bedeutung ist die globale Nutzung interner Fähigkeiten: Unternehmen können die Fähigkeiten der Personen an verschiedensten Standorten in der Welt und teilweise bei Tochterunternehmen verteilen.
Ein Projektplaner muss zwingend eine aktuelle und realistische Aussage über die Verfügbarkeit von Fähigkeiten im gesamten Unternehmenskomplex haben. Weiterhin muss es den Zugriff auf diese Ressourcen besitzen, um sie einzusetzen. In sehr vielen Firmen sind die Arbeitsergebnisse der teureren, hoch qualifizierten Personen digital vorhanden und können weltweit in Echtzeit „transportiert“ werden; der Standort ist also unwichtig.
Mittleres Management, das sich weigert, seine untergebenen, standortbezogenen Ressourcen unverzüglich anderen Standorten zur Verfügung zu stellen, muss sofort ausgetauscht werden. Kein Unternehmen der Welt kann es sich leisten, hochqualifiziertes Personal herumsitzen zu lassen, weil der vorgesetzte Abteilungsleiter Angst vor Bedeutungsverlust hat.
Software für Skill-Management
Die meisten Softwarelösungen für Skill-Management beschäftigen sich mit der Erhebung der vorhandenen Skills und deren Dokumentation. Darüber hinaus bieten sie Funktionen für die gezielte Weiterentwicklung von Skills in der Belegschaft – also beispielsweise die Planung von Schulungen und Fortentwicklungen.
Das bedeutet jedoch auch: Diese Produkte beschränken sich auf die Darstellung und Analyse des Ist-Zustands, was die derzeit vorhandenen Skills angeht, und sie geben eine Planungshilfe für den Ausbau dieser Skills. Dies alles findet unter isolierter Betrachtung statt: Skills werden erfasst, geplant und dokumentiert – aber eben ohne Bezug zum tatsächlichen Skills-Bedarf laufender oder zukünftiger Projekte.
Um zu erfahren, welche Skills konkret benötigt werden, wo sie im Unternehmen zu finden sind, wann sie zur Verfügung stehen und ob sie auch extern beschafft werden können, sind weiterentwickelte Tools nötig – insbesondere dann, wenn aus strategischer Planung operative Projekte werden sollen. Solche Tools müssen ungleich mehr als die statische Erfassung von Skills leisten:
- Sie müssen konkrete Maßnahmen zum Schließen des Skills-Gesamtbedarfs anbieten können.
- Sie sollen die planerische Grundlage für interne Qualifizierung und externe Beschaffung bilden.
- Sie müssen das Projekt- und Portfoliomanagement von Unternehmen jeder Größenordnung vollständig abdecken.
- Da weiterhin die Kapazitäten und Fähigkeiten der aktuellen Belegschaft in die Planung einfließen, wird ein vollständiges und sehr leistungsfähiges Ressourcenmanagement benötigt.
Management-Software, die das Skill-Management derart umfassend bedienen kann, muss mit einer umfangreichen und extrem komplexen Informationsmenge umgehen können. Solche Systeme können gar nicht darauf verzichten, eine auf künstlicher Intelligenz basierte Unterstützung anzubieten.
Künstliche Intelligenz und Skill-Management
Die erwähnte Komplexität des Skill-Managements liegt in der schweren und ungenauen Vorhersehbarkeit von zukünftigen Projekten und deren mengenmäßigem Bedarf an Fähigkeiten, besonders da diese Projekte aus einer langfristigen strategischen Planung des Managements resultieren.
Zusätzlich wird die Komplexität dadurch gesteigert, dass Menschen über mehrere Skills verfügen, die dann für das jeweilige Vorhaben in gewissen Kombinationen benötigt werden. Die Zukunft ist also ungenau, und Menschen mitsamt ihren Fähigkeiten zu planen, ist komplex.
Künstliche Intelligenz kann aus allen möglichen Situationen, die in der Zukunft entstehen, jene identifizieren, die am wahrscheinlichsten sind. Weiterhin kann die KI simulieren, wie Menschen die geplante Arbeit abwickeln. Daraus resultieren mögliche Risiken durch mangelnde Bedarfsdeckung an Fähigkeiten. Diese Risiken können kurzfristig durch Staffing mit geeigneten Personen und langfristig durch Schulungen geschlossen werden. Die Datenmenge zur Entscheidung wird durch die KI also auf das Wesentliche reduziert.
Die KIs werden sehr schnell weiterentwickelt und in naher Zukunft werden diese Systeme in der Lage sein, die strategische Planung des Top-Managements konkret mit dem vorhandenen Personal zu planen (Staffing). Selbst bei Engpässen, die nicht einmal die KI durch geeignete Personen schließen kann, werden durch die KI konkrete Maßnahmen zur Problemlösung ermittelt und vielleicht umgesetzt.
Vielleicht schließt die KI dann eine Unterdeckung an vorhandenen Skills – durch sich selbst.
Nur Unternehmen, die im Bereich des computergestützten Skill-Managements mit an der Spitze stehen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit halten oder ausbauen. Firmen, die dieses Thema unterschätzen, werden dem Markt nicht mehr gewachsen sein.
Zusammenfassung:
- Skill-Management, auch als Kompetenzverwaltung bekannt, entwickelt die notwendigen Fähigkeiten der Mitarbeiter, um die wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens zu erreichen.
- Skill-Management ist Teil des Ressourcenmanagements und verwaltet die Kompetenzen der einzelnen Mitarbeitenden – bzw. Zeigt auf, wo Kompetenzlücken zu schließen sind.
- Unternehmen sind nur so stark wie ihre Mitarbeiter und benötigen starke Teams, um erfolgreich zu sein.
- Anpassungsfähigkeit ist in einer schnelllebigen Geschäftsumgebung unerlässlich.
- In hochqualifizierten Branchen wie der Fertigung, Technologie und Automobilindustrie in Deutschland sind Mitarbeiterfähigkeiten besonders wichtig.
- Skill-Management hilft Unternehmen, die vorhandenen und benötigten Fähigkeiten zu identifizieren und zu planen, um Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.
- Spezialisierte Softwarelösungen unterstützen bei der Erfassung, Dokumentation und Entwicklung von Fähigkeiten.
- Künstliche Intelligenz spielt eine wachsende Rolle bei der Prognose von Fähigkeitsanforderungen und der Identifizierung von Maßnahmen zur Schließung von Lücken.
- Unternehmen, die führend im computergestützten Skill-Management sind, können ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
- Unternehmen, die die Bedeutung des Skill-Managements unterschätzen, könnten Marktanteile verlieren.
Skillmanagement in deutschen Firmen und der Einfluss von Künstlicher Intelligenz
In der heutigen wettbewerbsorientierten Geschäftswelt erkennen deutsche Unternehmen zunehmend die Bedeutung eines effektiven Skillmanagements, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihren langfristigen Erfolg sicherzustellen. Skillmanagement bezieht sich auf die strategische Planung, Entwicklung und Nutzung von Fähigkeiten der Mitarbeiter, um die Unternehmensziele zu erreichen.
Deutsche Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die richtigen Fachkräfte mit den passenden Fähigkeiten zu finden und zu entwickeln, insbesondere in hochqualifizierten Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der IT-Branche. Die gezielte Identifizierung von Fachkräften mit den benötigten Fähigkeiten ist entscheidend, um Innovationskraft, Produktivität und Effizienz zu steigern.
In den letzten Jahren hat Künstliche Intelligenz (KI) das Skillmanagement revolutioniert und bietet neue Möglichkeiten, die Fähigkeiten der Mitarbeiter besser zu erfassen, zu bewerten und zu nutzen. Durch den Einsatz von KI-gestützten Analysen und Algorithmen können große Mengen an Daten über Mitarbeiterfähigkeiten analysiert werden, um Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenziale zu identifizieren.
KI-basierte Skillmanagement-Tools ermöglichen eine automatisierte Erfassung und Dokumentation von Fähigkeiten, einschließlich Soft Skills und technischen Kompetenzen. Dies erleichtert die zentrale Verwaltung von Fähigkeiten und ermöglicht es Unternehmen, ein umfassendes Bild der vorhandenen Ressourcen zu erhalten. Darüber hinaus kann KI bei der Identifizierung von Engpässen oder Lücken in den Fähigkeiten helfen, um gezielte Maßnahmen zur Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter einzuleiten.
Ein weiterer Vorteil von KI im Skillmanagement liegt in der Prognose zukünftiger Fähigkeitsanforderungen. Durch die Analyse von Markttrends, technologischen Entwicklungen und Unternehmenszielen kann KI dabei unterstützen, den zukünftigen Bedarf an bestimmten Fähigkeiten vorherzusagen. Dies ermöglicht Unternehmen eine vorausschauende Personalplanung und die rechtzeitige Entwicklung oder Beschaffung der benötigten Fähigkeiten.
Darüber hinaus eröffnet KI im Skillmanagement auch Möglichkeiten für personalisierte Lern- und Entwicklungsprogramme. Durch die Analyse von individuellen Lernpräferenzen, Leistungsniveaus und Karrierezielen können Mitarbeiter maßgeschneiderte Schulungsangebote erhalten, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dies trägt nicht nur zur individuellen Entwicklung bei, sondern stärkt auch das Mitarbeiterengagement und die Bindung an das Unternehmen.
Obwohl der Einsatz von KI im Skillmanagement zahlreiche Vorteile bietet, gibt es auch Herausforderungen zu beachten. Datenschutz und ethische Aspekte müssen sorgfältig berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass Mitarbeiterdaten angemessen geschützt und ethische Standards eingehalten werden.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass Skillmanagement in deutschen Firmen eine zunehmend wichtige Rolle spielt und der Einfluss von Künstlicher Intelligenz dabei nicht zu unterschätzen ist. Durch den gezielten Einsatz von KI-gestützten Tools und Analysen können Unternehmen ihre Mitarbeiterressourcen optimal nutzen, zukünftige Anforderungen vorhersehen und die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter fördern. Der Erfolg im Skillmanagement wird somit zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor für deutsche Unternehmen in einer sich stetig verändernden Geschäftswelt.